Die Welt, wie Larry sie sieht

Tashjian, Janet, 2002
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Reservierungen 0Reservieren
Medienart Buch
ISBN JE
Verfasser Tashjian, Janet Wikipedia
Systematik JE - Erzählungen
Schlagworte Gesellschaftskritik, Internet, Medien
Verlag Dressler
Ort Hamburg
Jahr 2002
Umfang 206 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Janet Tashjian
Annotation Annotation: Als Joshs Website, auf der er herbe Kritik an "Konsumwahn" und Ressourcenausbeutung übt, weltweite Aufmerksamkeit zu erregen beginnt, setzen ihm Medien und Großkonzerne zu. Woodstock-Philosophien und Internet-Gläubigkeit in einer mäßig originellen Verknüpfung. Rezension :"Sei der Held in deinem eigenen Leben" und "Durchschnitt kotzt mich an" sind nur zwei der Phrasen, mit denen Josh Swensen alias Larry seinen jugendlichen Idealismus verbalisiert. Pubertäre Weltverbesserungsphantasien sind keine Seltenheit in der Jugendliteratur (und natürlich sind sie immer - auch hier - zum tragischen Scheitern verurteilt). Bei Josh haben wir es jedoch mit keinem durchschnittlichen Pubertierenden zu tun, sondern mit einem gelangweilten Genie, das bereits im Alter von zwei Jahren Gleichungen auf dem Kinderstuhl in der Küche löste und mangels Vaters nach dem Tod seiner Mutter vereinsamte. Aus diesem überzeichneten Setting ist schon so mancher ironischer Sprühregen an Ideen entstanden (wie etwa in Dahls "Matilda"). Stattdessen peppt Janet Tashijan ihre absehbare Geschichte mit nur wenigen originellen Details auf. Joshs Gespräche mit seiner toten Mutter in der Kosmetikabteilung von Bloomingdales beispielsweise, die ihn darin bestätigen, seine Mission fortzusetzen und seine plakativen Tiraden zu Konsumwahn, Ressourcenverschwendung und Ausbeutung von Arbeitskraft als "Larry-Evangelien" auf einer Website zu publizieren - und damit Millionen von Menschen weltweit zu erreichen und zu begeistern. Die Hoffnung, dass das Internet als "freies Medium" abseits der Machtmechanismen großer Medienkonzerne solch weitreichende Möglichkeiten für NGO"s und alternative Bewegungen böte, hat sich bereits Anfang der 1990er Jahre zerschlagen. Für eine Autorin, die eine hippieske "Zurück zur Natur"-Philosophie in einem zweiten Woodstock gipfeln lässt, ist aber auch eine solche Illusion nicht überholt. Vor allem dann nicht, wenn sich eine derart extensive Thematisierung des Internet anscheinend gut vermarkten lässt (siehe dazu auch die websites www.larry-evangelium.com und www.thegospelaccordingtolarry.com). Immerhin nimmt der Handlungsverlauf eine erstaunlich originelle Wende, als der enttarnte, von JournalistInnen und Werbefirmen belagerte "Larry" seinen Pseudozid (vorgetäuschten Selbstmord) beschließt und durchzieht. Indem Larrys idealistische Anti-Konsum-Bewegung schließlich in ihre absurde Verkehrung mündet, erhält der Roman zuletzt doch noch bemerkenswerte satirische Züge, die über so manche oberflächliche Flapsigkeit hinweg sehen lassen. *ag* Gabriele Grunt
Exemplare
Ex.nr. Standort
4386 JE, Tas

Leserbewertungen

Es liegen noch keine Bewertungen vor. Seien Sie der Erste, der eine Bewertung abgibt.
Eine Bewertung zu diesem Titel abgeben